Wien - Für das "Menschenrecht Bildung" gingen
am späten Dienstag Nachmittag zahlreiche Eltern, Schüler und Lehrer in
Wien auf die Straße. Nach Polizeiangaben zogen rund 1.500 Teilnehmer vom
Maria-Theresia-Denkmal über den Ballhausplatz zum Bildungsministerium und
anschließend über die GÖD-Zentrale zum Burgtheater. Organisiert wurde die
Demonstration von einem Personenkomitee "Bildung ist ein Menschenrecht"
unter der Leitung des Pädagogen Alfred Jirovec.
Anstoß für die Gründung des Komitees waren die aus dem Finanzausgleich
resultierenden Einsparungen im Pflichtschulbereich, wo rund 4.800
Lehrerplanstellen bis 2004/2005 abgebaut werden sollen. Innerhalb einer
Woche wurde die Kundgebung organisiert, informiert wurden die Eltern von
der Aktion über Internet sowie Elternbriefe.
Wie ihr im Moment agiert, kann's nicht weiter gehen"
Primär engagiere er sich als "Vater und Freund der Kinder", stellte der
an einem Pädagogischen Institut tätige Jirovec im Vorfeld der
Demonstration. Hinter der Initiative würden weder Standesvertretungen noch
Behörden oder Gewerkschaften stehen.
In einer kurzen Ansprache vor der Demonstration forderte Jirovec, im
Schulbereich "nicht nur über die Erhaltung des Bildungsangebots zu reden,
sondern über eine Ausweitung". In der Bildungspolitik sollten nicht mehr
die Zahlen regieren, sondern die Menschen. Kritik übte er an den
Entscheidungsträgern im Bildungsbereich: "Wie ihr im Moment agiert, kann's
nicht weiter gehen".
Seine Ausführungen wollte Jirovec nicht auf den Schulbereich beschränkt
sehen. Auch die von den Maßnahmen im Universitätsbereich Betroffenen lud
er ein, sich dem Protest anzuschließen. Sollte bei den Verhandlungen in
den kommenden Wochen und Monaten eine Einschränkung des Bildungsangebots
beschlossen werden, würden noch mehr Leute bereit sein, auf die Straße zu
gehen.
Vom politischer Seite solidarisierten sich die Wiener Grünen mit den
Anliegen des Personenkomitees. Unterstützung kam auch von der Wiener
Landesschülervertretung. (APA) |