19.12.2000
18:55 MEZ
Demonstration für das "Menschenrecht Bildung"
Rund 1.500 Menschen gingen in Wien auf die Straße - Verhandlungen über Lehrerabbau in den Pflichtschulen
Foto: APA/Jäger
 
 
Wien - Für das "Menschenrecht Bildung" gingen am späten Dienstag Nachmittag zahlreiche Eltern, Schüler und Lehrer in Wien auf die Straße. Nach Polizeiangaben zogen rund 1.500 Teilnehmer vom Maria-Theresia-Denkmal über den Ballhausplatz zum Bildungsministerium und anschließend über die GÖD-Zentrale zum Burgtheater. Organisiert wurde die Demonstration von einem Personenkomitee "Bildung ist ein Menschenrecht" unter der Leitung des Pädagogen Alfred Jirovec.

Anstoß für die Gründung des Komitees waren die aus dem Finanzausgleich resultierenden Einsparungen im Pflichtschulbereich, wo rund 4.800 Lehrerplanstellen bis 2004/2005 abgebaut werden sollen. Innerhalb einer Woche wurde die Kundgebung organisiert, informiert wurden die Eltern von der Aktion über Internet sowie Elternbriefe.

Wie ihr im Moment agiert, kann's nicht weiter gehen"

Primär engagiere er sich als "Vater und Freund der Kinder", stellte der an einem Pädagogischen Institut tätige Jirovec im Vorfeld der Demonstration. Hinter der Initiative würden weder Standesvertretungen noch Behörden oder Gewerkschaften stehen.

In einer kurzen Ansprache vor der Demonstration forderte Jirovec, im Schulbereich "nicht nur über die Erhaltung des Bildungsangebots zu reden, sondern über eine Ausweitung". In der Bildungspolitik sollten nicht mehr die Zahlen regieren, sondern die Menschen. Kritik übte er an den Entscheidungsträgern im Bildungsbereich: "Wie ihr im Moment agiert, kann's nicht weiter gehen".

Seine Ausführungen wollte Jirovec nicht auf den Schulbereich beschränkt sehen. Auch die von den Maßnahmen im Universitätsbereich Betroffenen lud er ein, sich dem Protest anzuschließen. Sollte bei den Verhandlungen in den kommenden Wochen und Monaten eine Einschränkung des Bildungsangebots beschlossen werden, würden noch mehr Leute bereit sein, auf die Straße zu gehen.

Vom politischer Seite solidarisierten sich die Wiener Grünen mit den Anliegen des Personenkomitees. Unterstützung kam auch von der Wiener Landesschülervertretung. (APA)



Def. Izit / 19.12.2000 / 14:17 antworten
kein Abweichen vom Einsparungsziel
Koste es, was es wolle !!!!



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